Academyexpand_more
Für Bewerbendeexpand_more
Für Unternehmenexpand_more
Menschen findenexpand_more
Qualifikationen entwickelnexpand_more
Wachsen Sie als Arbeitgeberexpand_more
Warum Academic Work wählen?expand_more
Ratgeber und Tippsexpand_more
Über unsexpand_more
Werde Teil des Teamsexpand_more
Über Academic Workexpand_more
Rechtlichesexpand_more
Kontaktexpand_more
Hero image
Karriere

Stress und Stressbewältigung - die besten Tipps vom Experten

Stress gehört mit zum Alltag und muss nicht unbedingt negativ sein – gute Gewohnheiten und Strategien zur Stressbewältigung können uns das Leben leichter und gesünder machen.

Veröffentlicht am: 18. Februar 2022

Stress ist so natürlich wie unvermeidlich und seit Millionen von Jahren fest in uns einprogrammiert. Auch wenn wir Stress für etwas Negatives halten, ist es eigentlich eine ganz normale Reaktion, die dem Mensch das Überleben gesichert hat.

Ein positiver Aspekt ist, dass Stressreaktionen uns helfen, uns anzupassen und auf neue Situationen einzustellen – wir sind wachsam, motiviert und gewappnet, Gefahr aus dem Weg zu gehen. Wenn wir uns in einer neuen Situation befinden und neue Leute kennenlernen – z. B. wenn wir einen neuen Job haben – sind wir besonders konzentriert, während wir uns einarbeiten und unsere Kolleg:innen kennenlernen.

Stress kann jedoch zum Problem werden, wenn er nicht nachlässt. Wir haben den Verhaltenswissenschaftler, Psychotherapeuten und Medizinpsychologen Giorgio Grossi von der Stressmottagningen Klinik in Stockholm gebeten, uns seine besten Tipps zu verraten, wie wir Alltagsstress in unserem Arbeitsleben bewältigen.

#1 Schlaf

„Manche Menschen haben Schwierigkeiten, gedanklich loszulassen, und sinnieren darüber, was den Tag über so alles passiert ist. Sie können dann nicht einschlafen“, erklärt Grossi und beschreibt damit eine Situation, die wir alle kennen. „In diesem Fall ist es wichtig, gute Gewohnheiten zu haben. Trennen Sie ganz klar Arbeit und Freizeit – wenn Ihr Arbeitstag beendet ist, denken Sie nicht länger darüber nach, sofern nicht unbedingt nötig. Lesen Sie in Ihrer Freizeit keine geschäftlichen E-Mails oder Nachrichten“, rät er. Indem wir unseren Fokus von unserem Arbeitsleben zu unserem Privatleben und den Dingen lenken, die wir in unserer freien Zeit gerne tun, können wir Arbeitsstress aus unserem privaten Leben verbannen. „Es ist gut, solche Strukturen in unserem Alltag zu haben, auch wenn diese individuell und situativ angepasst werden müssen“, so Grossi weiter.

#2 Essen

Grossi hält es für wichtig, sich Zeit für das Essen zu nehmen und es zu geniessen, anstatt es hastig am Schreibtisch oder unterwegs zu sich zu nehmen. So bekommt der Tag eine durch Pausen unterbrochene Struktur. Er sagt: „Holen wir uns die Esskultur zurück!“ Sein Tipp: „Machen Sie zum Mittagessen das Handy aus und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gerade tun, nämlich essen. Sprechen Sie nicht über die Arbeit – seien Sie im Hier und Jetzt. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Essen – was esse ich gerade? Mag ich es? Schmeckt es mir?“ Das gilt für jede Mahlzeit des Tages – indem wir uns Zeit zum Essen nehmen und uns voll und ganz auf das konzentrieren, was wir gerade tun, entsteht eine natürliche Pause und wir füllen unsere physischen und mentalen Energiereserven auf.

#3 Bewegung

Sport und Bewegung sind eine hervorragende Gelegenheit, Abstand von der Arbeit zu gewinnen und uns auf etwas ganz anderes zu konzentrieren – wer denkt schon an die Arbeit, wenn einem die Tennisbälle um die Ohren fliegen oder man mitten in einem Fussball- oder Basketballspiel ist! Das muss kein Wettkampf- oder Teamsport sein – im Park joggen zu gehen oder im Schwimmbad ein paar Bahnen zu ziehen, ist mindestens genauso effektiv.

Bewegung ist genaugenommen ebenfalls eine Form von Stress, aber sehr positiver – wir fordern unseren Körper und Geist, weil wir versuchen, physisch und mental etwas zu leisten, und je intensiver wir das tun, desto besser werden wir. Und jeder, der schon einmal an einem Langstreckenrennen teilgenommen oder ein Match gewonnen hat, weiss, dass die freigesetzten Endorphine das perfekte Gegenmittel für Stress sind.

#4 Arbeitsplatz

Wir alle haben hin und wieder Stress auf der Arbeit. Das kann ein Projekt sein, das nicht nach Plan läuft, eine knappe Frist oder ein Konflikt mit jemandem, der unlösbar erscheint. Grossis Rat lautet, nicht zu versuchen, sich diesen Problemen alleine zu stellen.

„Wenn wir das Gefühl haben, dass uns etwas zu viel wird, sollten wir immer zu einem Vorgesetzten gehen und ohne Angst vor irgendwelchen Folgen darüber sprechen können – Vorgesetzte sind sogar gesetzlich verpflichtet, sich um unsere physische und mentale Gesundheit sowie unser psychosoziales Arbeitsumfeld zu kümmern“, sagt er. „Man sollte immer die Möglichkeit haben, sich immer nur auf eine Sache gleichzeitig zu konzentrieren, den Tag über Pausen zu machen und Arbeits- und Privatleben zu trennen.“

Als Consultant bei Academic Work kannst du dich immer an uns wenden, wenn du Probleme hast, die dich physisch oder mental krank machen oder deine Leistungsfähigkeit einschränken.

#5 Technologiepausen machen

Das neue englische Wort „Doomscrolling“, also das Verschlingen negativer Nachrichten in sozialen Medien. Beim Doomscrolling konsumieren wir all die vielen negativen Meldungen auf Twitter, Facebook oder Instagram, eine schlimmer als die andere, und lassen uns davon herunterziehen. Keine Frage, es ist natürlich sehr wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten, was in unserer Welt passiert, aber Doomscrolling kann ein Gefühl der Hilflosigkeit hervorrufen, gegen das man nur schwer etwas ausrichten kann. Für Grossi ist die Lösung ganz einfach – alles in Massen.

„Wenn wir das Gefühl haben, dass sozialen Medien uns Spass machen und unserem Leben Sinn geben, dann ist das eine tolle Sache, aber wir sollten es als Luxus betrachten. Entscheiden Sie ganz bewusst, wann Sie was wie lange tun – wenn die Zeit vorbei ist, legen Sie das Smartphone weg und machen Sie etwas anderes."

Scrolling lässt unsere Gedanken nicht ruhen. Achten Sie daher auf nervöse Tendenzen – wenn das Smartphone nur dann hervorgeholt wird, um die Zeit rumzubringen oder wenn man sich nicht mehr davon lösen kann. Manchmal ist das Scrollen durch unsere Feeds eine Art Auszeit – in diesem Fall ist das nichts, womit wir unbedingt aufhören müssen, wir sollten nur bewusster und disziplinierter damit umgehen. „Letzten Endes beeinflusst unsere Fähigkeit, mit Stress umzugehen, häufig auch unsere Fähigkeit, zur Ruhe zu kommen und uns zu erholen", so Grossi.

„Am besten achten wir auf das Wechselspiel zwischen mental und physisch – wenn wir in Jobs arbeiten, die unsere mentale Aufmerksamkeit verlangen, sollten wir versuchen, dies durch physische Bewegung wie einen Spaziergang zu unterbrechen und umgekehrt“, empfiehlt er. „Bauen Sie solche Pausen in Ihren Arbeitstag ein – Ruhe und Erholung sind wichtig, sowohl mental als auch emotional."